AgiTool – Aufbau einer neuartigen Wertschöpfungskette für temperierte Werkzeuge unter Nutzung der WAAMTechnologie und der Sensortechnik – Rudolstadt

Das RUBIN-Bündnis

Das Bündnis AgiTool vereint Kompetenzen aus Wissenschaft und Wirtschaft in den Bereichen Digital Engineering, Leichtbauwerkzeuge, Sensorik und Konnektivität im Raum Südostthüringen. Durch innovative Fertigungsverfahren, neue Kooperationsmodelle und eine enge partnerschaftliche Zusammenarbeit der Bündnispartner entlang der Wertschöpfungskette realisiert das Bündnis maßgeschneiderte Lösungen für Kunden.

Die Ziele

Die Schaffung eines eigenen, digitalen und physischen Ökosystems im Hinblick auf Qualität, Flexibilität und Verfügbarkeit von Lösungen im Werkzeug- und Formenbau ist das oberste Ziel des AgiTool Bündnisses. Dabei repräsentieren Innovation und Kooperation (insb. bezüglichen Datenaustausch) die zwei wichtigsten Pfeiler des Vorhabens. Das Bündnis entwickelt und nutzt daher neue Technologien der Sensorik und Digitalisierung für intelligente Werkzeuge und Produktionsverfahren unter dem Aspekt der Effizienz und Nachhaltigkeit, um so den bestmöglichen Nutzen für den Kunden zu erzielen. Für die Entwicklung und Arbeit mit neuen Technologien braucht es qualifizierte und geschulte Fachkräfte. Der Aufbau einer AgiTool Academy als Ausbildungs-, Weiterbildungs- und Schulungseinheit stellt damit ein weiteres wichtiges Element des AgiTool Bündnisses dar. Dieses soll zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Region beitragen. Das Bündnis verfolgt damit gesellschaftlich und volkswirtschaftlich relevante Zielsetzungen.

Die Projekte

Die Projekte des AgiTool-Bündnisses sollen eine Brücke zwischen Grundlagenforschung, anwendungsorientierter Forschung, Produktentwicklung und Marktbedürfnissen schlagen. Während der bis zu neunmonatigen Konzeptphase werden die Projekte durch enge strategische Zusammenarbeit der Bündnisakteure konkretisiert. Koordiniert wird die Zusammenarbeit durch den Bündniskoordinator PHÖNIX Werkzeugbau. Neue Entwicklungen in den Bereichen Digital Engineering (Digitaler Schatten, Digitaler Zwilling, Produktionseffizienz), Leichtbauwerkzeuge (Kombination aktueller Technologien DED-Arc & DED-Laser), Sensorik (KI, Datenauswertung, Predictive Maintenance) und Konnektivität (Digitales Ökosystem) stehen dabei im Mittelpunkt. Die Ergebnisse aus den Projekten der Umsetzungsphase werden zunächst von den Partnern mit direktem Marktzugang und eigenen Produkten für Endkunden verwertet.

Die Region

Das AgiTool-Bündnis ist in der Region Südostthüringen ansässig und verbindet neben den Landkreisen Schmalkalden-Meiningen, Ilm-Kreis, Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla-Kreis die Oberzentren Jena und Erfurt miteinander. In der Region sind viele kleine und mittelständische Unternehmen mit Bezug zum Werkzeug- und Formenbau angesiedelt, die sich mit der Herstellung und dem Vertrieb von Werkzeug- und Formenbauprodukte oder der Belieferung von Rohmaterial für diesen Industriezweig beschäftigen. Darüber hinaus stellt die regionale Achse Schmalkalden-Ilmenau einen renommierten Wissenschaftsstandort dar, der mit der Hochschule Schmalkalden, der TU Ilmenau, dem Fraunhofer Institut für digitale Medientechnologie und zahlreichen außeruniversitären Forschungseinrichtungen ein hohes Arbeitsplatzpotential bietet.

Die Region ist stark konfrontiert mit den wirtschaftlichen Auswirkungen des Transformationsprozesses in der Automobilindustrie sowie mit den gesellschaftlichen Folgen des demografischen Wandels. Das Anwerben und Halten junger Fachkräfte gestaltet sich als große Herausforderung. Weiterhin halten hohe technische und finanzielle Risiken insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen von umfangreichen Investitionen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze ab. Durch die enge Zusammenarbeit im Bündnis soll ein einzigartiges digitales Ökosystem für Lösungen im Werkzeug- und Formenbau im Raum Südostthüringen geschaffen werden. Die Kooperation der Bündnispartner sowie die Stärkung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen im Rahmen des Unternehmensverbunds spielen dabei eine zentrale Rolle. Aber auch die Verbesserung der Verwertungs- und Innovationsorientierung von Hochschulen und Forschungseinrichtungen stellt einen wesentlichen Erfolgsfaktor des Bündnisses dar.

Die Partner

Die beteiligten Unternehmen mit ihren jeweiligen Kernkompetenzen im Rahmen von AgiTool sind:

  • PHÖNIX Werkzeugbau GmbH – Bündniskoordinator; Entwicklung und Herstellung von Komponenten in additiver Bauweise für Folgeverbundwerkzeuge
  • Berghof Group – Aufbau eines digitalen Ökosystems zur Abbildung der kompletten Wertschöpfungskette und Realisierung neuer Geschäftsmodelle im Werkzeugbau
  • TU Ilmenau – Kenntniserlangung werkstoff- und belastungsgerechter Aufbau, Ermittlung Einsatzgrenzen von Sensorik beim Zerspanungs- und additiven Fertigungsprozess
  • SEITEC GmbH – Entwicklung eines Edge-Datenloggers (Sensordaten aus Shopfloor für P2P-Netzwerk zur Verfügung stellen), Entwicklung von Messsystemen für Predictive Maintenance
  • Hochschule Schmalkalden – Produktionswerkzeugentwicklung, Fach- und Führungskräfteentwicklung
  • Fraunhofer IDMT – Bewertung von Sensorik zur Überwachung von Leichtbauwerkzeugen, Entwicklung maschineller Lernalgorithmen für die Herstellung von Leichtbauwerkzeugen
  • FKT Formenbau GmbH – Weiterentwicklung und Validierung von Komponenten eines Spritzgießwerkzeuges durch kombinierte Herstellungsverfahren
  • SCZESNY Werkzeugbau GmbH – Subtraktive Bearbeitung von Bauteilen unter Nutzung digitaler Zwillinge
  • Weisskopf Werkzeuge GmbH – Wirtschaftlich subtraktive Bearbeitung von Werkstoffen mit einer permanenten Erreichung einer hohen Oberflächen Qualität
  • CNC-Technik Happe GmbH – Entwicklung von Prozessführungsstrategien für den Aufbau von komplexen Geometrien aus Aluminiumlegierungen mittels Kombination additiver DED - Arc und DED - Laser Verfahren
  • Merkle & Partner GbR – Strukturmechanik und Umformsimulation
  • Microtech & Gefell GmbH – Entwicklung von Mikrofonen bis 100 kHz für den Einsatz im Industrieumfeld
  • Oscar PLT GmbH – Entwicklung von Prozessführungsstrategien mittels DED-Arc
  • FormConsult GmbH – Entwicklung digitaler und numerischer Modelle zur Auslegung der Produktionswerkzeuge

Bündniskoordinator

PHÖNIX Werkzeugbau GmbH
Marko Möller
Heinrich-Geissler-Straße 7
07407 Rudolstadt
E-Mail: marko.moeller[at]phoenix-wzb.de