InnoRegio - Das Programm

Als das Bundesministerium für Bildung und Forschung Ende der 90er Jahre vor der Aufgabe stand, eine Innovationspolitik für die Neuen Länder zu entwerfen, war dies keine leichte Aufgabe. Die ostdeutsche Wirtschafts- und Forschungslandschaft war geprägt von kleinen und mittelständischen Unternehmen, einer geringen Innovationsfähigkeit der Wirtschaft, fehlenden Arbeits- und Ausbildungsplätzen und der Abwanderung vor allem junger Menschen in die alten Bundesländer. Angesichts dieser strukturellen Defizite waren die bisherigen innovationspolitischen Konzepte nicht übertragbar.

Um der besonderen Situation Ostdeutschlands gerecht zu werden, wurde ein völlig neuartiges Förderprogramm konzipiert, das unter dem Namen „InnoRegio“ 1999 startete. Die Grundideen von "InnoRegio" waren folgende: Kreative neue Ideen entstehen dort, wo sich Menschen aus verschiedensten Disziplinen, Branchen und Institutionen begegnen. Eine Region ist dann erfolgreich, wenn sich ein Netzwerk bildet, in dem die Fähigkeiten, Erfahrungen und Schlüsseltechnologien der Region zusammentreffen – wo etwas Neues, Einmaliges und Hervorragendes entstehen kann. Ein Netzwerk, das regionale Traditionen aufgreift, eine gemeinsame Innovationsstrategie für die Region entwickelt und der Region ein unverwechselbares Profil gibt.

Gerade die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen in Ostdeutschland können im harten Wettbewerb nur überleben, wenn sie ihre Innovationsfähigkeit stärken durch neue Formen der Kooperation mit Wissenschaft und Forschung.

Erfolgreiche regionale Netzwerke brauchen nicht zwangsläufig hervorragende wirtschaftsstrukturelle Voraussetzungen. Sie können - auf der Grundlage einer spezifischen Kompetenz - auch in bisher strukturschwächeren Regionen entstehen. Besonders interessant sind Innovationsaktivitäten, die sich auf neue oder wachsende Märkte und Segmente beziehen.

Vor dem Hintergrund dieser Prämissen wurde "InnoRegio" vom BMBF als breit angelegter, themenoffener Wettbewerb ausgeschrieben. Das Ziel war, sich selbst tragende Innovationsnetzwerke zu entwickeln und langfristig wettbewerbsfähige Standorte zu schaffen.

Aus insgesamt 444 Bewerbern wählte die Jury 23 Netzwerke aus: Bündnisse aus Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, aus unterschiedlichsten Branchen und mit einer Vielfalt an Themenschwerpunkten. Seit 2001 setzen diese ausgewählten Initiativen ihre Innovationskonzepte in rund 1.100 Einzelprojekten und acht Highlight-Projekten in die Praxis um, und die Resultate können sich sehen lassen.

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung unter Federführung des DIW in Berlin bestätigten den Förderansatz von "InnoRegio": So ist im Untersuchungszeitraum von 2000 bis 2004 die Zahl der Beschäftigten in den geförderten Unternehmen um 11 Prozent gestiegen. Bei knapp einem Drittel der Unternehmen ist jeder zweite Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung tätig. Dies trug dazu bei, dass 44 Prozent der Betriebe in den letzten beiden Erhebungsjahren Patente anmelden konnten und 39 Prozent damit völlig neue Produkte entwickelten. Drei Viertel der Unternehmen exportieren ihre Produkte und konnten ihre Ausfuhren seit 2000 um 73 Prozent steigern.


Zur Übersicht über die InnoRegio-Initiativen geht es hier. Downloads zum Programm stellen wir Ihnen hier zur Verfügung.