Zeit für Veränderungen

2018 wird ein turbulentes Jahr am Zentrum für Innovationskompetenz „B CUBE“ in Dresden: Die mittlerweile 81 Mitarbeiter ziehen dann in einen Neubau, der mehr Platz bieten wird. Außerdem sollen zwei neue Forschungsgruppen das Team komplettieren.

Biomimetische Materialien, Bio-Nano-Werkzeuge und Bioprospektion – dafür steht B CUBE. Bioprospektion bedeutet, Naturphänomene mit technologischem Potenzial zu erkunden. Das können zum Beispiel adaptive Farbmechanismen sein, die man vom Chamäleon kennt, oder hochempfindliche sensorische Fähigkeiten von Tieren und Pflanzen. Im nächsten Jahr soll dieses Forschungsthema bei B CUBE mit einer Professur und einer Arbeitsgruppe besetzt werden. Das Auswahlverfahren ist bereits angelaufen und im kommenden Wintersemester soll der erfolgreichste Kandidat beziehungsweise die erfolgreichste Kandidatin am Dresdner ZIK starten.

Karriere fördern

Ob die Professur von einem Mann oder einer Frau besetzt wird, ist noch offen. Bekannt ist jedoch, dass hierzulande relativ wenige Wissenschaftlerinnen in gehobenen Positionen zu finden sind. Zwar ist ihr Anteil in den letzten Jahren gestiegen, liegt aber immer noch deutlich unter dem der männlichen Kollegen. An deutschen Universitäten und Hochschulen gab es 2016 knapp 11.000 Professorinnen und fast 36.000 Professoren. Deshalb will das B CUBE-Team Forscherinnen ermuntern, ihre Karriere nach der Promotion fortzusetzen und Professuren anzustreben. Mit dem Workshop „Young Female Leaders in Life Science“, der 2016 zum ersten Mall stattfand und im kommenden Jahr fortgesetzt werden soll, bietet das ZIK jungen Wissenschaftlerinnen die Möglichkeit, wichtige Kompetenzen und eigene Strategien für ihren Karriereweg zu entwickeln.

Vielfältige Forschung

Um den wissenschaftlichen Nachwuchs weiter zu fördern, hält das B CUBE im neuen Gebäude Platz für eine weitere Arbeitsgruppe bereit, die durch Drittmittel finanziert werden soll. „Einführung neuer Funktionalitäten in mikrobielle Zellen“ – so das Thema, dem sich das junge Team ab Herbst nächsten Jahres widmen wird. Bereits im letzten Jahr starteten zwei neue Nachwuchsgruppen, die von Igor Zlotnikov aus Israel und James Sáenz aus den USA geleitet werden. Der Physiker und Materialwissenschaftler Zlotnikov will herausfinden, wie Muscheln die Mineralien bilden, aus denen ihre Gehäuse bestehen. Die mineralischen Strukturen bieten viele mechanische, optische und sogar elektrische Anwendungsmöglichkeiten. Sáenz beschäftigt sich mit Zellmembranen. Er möchte wissen, wie sie entstanden sind und funktionieren. Dieses Wissen hilft dabei, Krankheiten und Antibiotikaresistenzen aufzuklären, oder den gezielten Transport von Medikamenten im Körper zu erleichtern.

Enger zusammenrücken

Mit der Gründung des „Center for Molecular and Cellular Bioengineering“ haben die drei Dresdner Forschungszentren B CUBE, BIOTEC und CRTD an der Technischen Universität ihre Kräfte nun gebündelt. Eine gemeinsame Technologie-Plattform soll Ressourcen effizienter nutzbar machen. Gleichzeitig kann B CUBE größeren Einfluss auf strategische Entscheidungen nehmen und damit Weichen stellen für die künftige Forschung an der Universität.