Offensive Verwertung

Der Unternehmerworkshop „Verwertungsoffensive Zwanzig20“ zum gleichnamigen Förderprogramm brachte eine Reihe neuer Erkenntnisse zu Tage – nicht nur für die anwesenden Unternehmensvertreterinnen und Vertreter.

Wer Forschungsergebnisse gewinnbringend nutzen will, muss sich vor „Projekt-Strohfeuern“ hüten und möglichst früh potenzielle Anwender einbinden! Verwertungsperspektiven müssen möglichst schon zum Start der einzelnen Vorhaben klar sein! Und ein regelmäßiger Austausch innerhalb der einzelnen Projekte ist enorm wichtig! Direkt aus der Praxis stammen diese und eine Vielzahl weiterer Erkenntnisse, zusammengetragen und diskutiert von Beteiligten der zehn Zwanzig20-Projektkonsortien. Rund 50 von ihnen, die meisten davon Unternehmensvertreterinnen und -vertreter, trafen sich am 26. September 2019 in Berlin zum Unternehmerworkshop „Verwertungsoffensive Zwanzig20“.

Innovationsmotor für Zukunftsthemen

Rückblick: Am 18. Juli 2013 starten zehn Konsortien in das Abenteuer „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“. Über die gesamte Förderzeit erhalten die Konsortien vom Bundesforschungsministerium jeweils bis zu 45 Millionen Euro – sofern sie den hohen Ansprüchen des Programms gerecht werden: Gemeinsam sollen die Bündnispartner Grenzen im Denken überwinden, aber auch Grenzen von Technologien, wissenschaftlichen Disziplinen, Branchen, Märkten und Organisationskulturen. Auf diese Weise sollen sie zur Lösung großer gesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Herausforderungen beitragen, sich auf neuen Märkten als Leitanbieter etablieren und Ostdeutschland zum Innovationsmotor für Zukunftsthemen machen.

Sechs Jahre später haben die Zwanzig20-Konsortien vieles auf den Weg gebracht, das wurde auf dem Unternehmerworkshop deutlich: Sie haben neue Formen der Zusammenarbeit geschaffen; sie haben innovative Technologien entwickelt, zum Beispiel im Bereich von UV-LEDs; und sie haben vielversprechende Start-ups gegründet, etwa auf dem Feld echtzeitfähiger Sensor-/Aktorsysteme. Bis zum Ende der Projektförderung im Jahr 2021 wird der Fokus nun immer stärker auf der Verwertung der Forschungsergebnisse liegen.

Erfahrungswissen für neue Programme

„Die Analysen verdeutlichen, dass die Zwanzig20-Konsortien nahezu alle relevanten Gelingensfaktoren für eine gelungene, internationale Verwertung der Forschungsergebnisse und Leitmarktetablierung erfüllen“, sagte Carsten Becker von der IFGE Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH, der das Programm Zwanzig20 im Auftrag des Ministeriums evaluiert. Allerdings habe die Vermarktung der Ergebnisse in den Konsortien nicht immer höchste Priorität.

Dass sich vor allem die beteiligten Unternehmen stark für die Verwertung interessieren, wurde in den unterschiedlichen Themen-Workshops deutlich. Am Ende der Veranstaltung dürften nicht nur die anwesenden Unternehmensvertreter eine Menge gewonnener Erkenntnisse aus Berlin mitnehmen; auch das Bundesforschungsministerium profitiert vom Erfahrungswissen der Zwanzig20-Akteure. Derzeit konzipiert das Ministerium neue Programme im Rahmen von „Innovation & Strukturwandel“. Die Verwertung von Forschungsergebnissen wird auch hier eine zentrale Rolle spielen.