HeartAmWind – Bündnis für innovative Gesundheitswirtschaft – Rostock-Warnemuende
Das WIR!-Bündnis
Das Bündnis HeartAmWind wird im Rahmen des Förderprogramms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Mit HeartAmWind soll sich ein Bündnis bestehend aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Klinika sowie Landesgesellschaften und kommunale Institutionen gründen. Die Bündnispartner sind überwiegend in Mecklenburg-Vorpommern beheimatet und verstehen sich als technologischer Impulsgeber für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Gebiet der Medizintechnik. Gemeinsam möchten wir Zukunftsperspektiven für die Menschen in unserer Region nachhaltig gestalten.
Ausgehend von den Potenzialen in der adressierten HeartAmWind Region wurde die industrielle Gesundheitswirtschaft als wesentlicher Faktor für einen nachhaltigen innovationsgetriebenen Strukturwandel identifiziert. Entsprechend dem internationalen Trend und dem demografischen Wandel verfolgt das HeartAmWind Bündnis das Innovationsfeld Medizintechnik als attraktive Hightech-Branche mit hohen Wachstumsraten.
Die Ziele
Das Bündnis besetzt das technologiegetriebene Innovationsfeld der Medizintechnik. Sie ist eine der Schlüsselindustrien des 21. Jahrhunderts und besitzt mit ihrem enormen Entwicklungspotenzial eine besondere Bedeutung für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern. Forschung, Entwicklung und Innovation müssen dabei in den Mittelpunkt gestellt werden. Durch die Entwicklung und Vermarktung international wettbewerbsfähiger Produkte wird Beschäftigung und Wachstum im Gesundheitssektor geschaffen. In diesem Zusammenhang bestehen aufgrund der zunehmenden regulatorische Anforderungen aus der europäischen Gesetzgebung zur Zulassung von Medizinprodukten (Medical Device Regulation, MDR) für die Unternehmen in der Region aber auch in Deutschland hohe Hürden und Hemmnisse für Innovationen. Die Innovationskraft der Medizintechnik soll hierbei durch das Bündnis gefördert werden und neue Perspektiven für den Strukturwandel schaffen. Durch die Erschließung zukunftsweisender Märkte sollen einerseits vorhandene Unternehmen im Land wachsen bzw. sich neu ansiedeln und andererseits sollen Anreize zur Ausgründung aus den Universitäten gesetzt werden. Dreh- und Angelpunkt der Bestrebungen sind dabei immer exzellente Medizinprodukte für eine hohe Lebensqualität und ein selbstbestimmtes Leben der Menschen bis ins hohe Alter. Dabei ist dem Transfer von Technologien aus dem Bereich der Forschung in den anwendungsorientierten Bereich in großen wie auch kleinen und mittelständischen Unternehmen eine hohe Relevanz beizumessen.
Unsere Vision ist es, durch die Bündelung und Vernetzung von Kompetenzen im Bereich der medizinischen Hochtechnologie, die Lebensqualität und Lebenserwartung der Menschen durch Medizintechnik aus der HeartAmWind Region nachhaltig zu verbessern und das Ansehen sowie die Stellung von Mecklenburg-Vorpommern als Forschungs- und Technologiestandort auch branchenübergreifend auszubauen. Durch die Nutzung der Entwicklungspotentiale des Innovationsfeldes Medizintechnik sollen sich sowohl für die Unternehmen als auch für die Klinik, und somit auch für den Patienten, positive Effekte ergeben. Hierbei spielen die Identifikation von Schlüsseltechnologien, Prozessinnovationen und die bedarfsorientierte Entwicklung von Medizinprodukten eine große Rolle.
Die Abwanderungsbewegungen von Fachkräften, besonders von Hochschulabsolventen aus der Region, stellen ebenfalls eine wesentliche Herausforderung dar. Zunehmend entscheidet sich die Zukunft der Region über junge und hervorragend ausgebildete Absolventen der Hochschulen, die nur im Land bleiben, wenn es gelingt, im Umfeld der industriellen Gesundheitswirtschaft eine prosperierende Innovations- und Wagniskultur mit attraktiven wissensbasierten Arbeitsplätzen und einem angemessenen Gehaltsniveau zu schaffen.
Die Region
In keinem anderen Bundesland nimmt die Gesundheitsbranche einen so hohen Stellenwert ein wie in Mecklenburg-Vorpommern. Die Branche der Medizintechnik gilt seit Jahren als Beschäftigungsgarant und -motor des Bundeslandes. Etwa jeder fünfte Arbeitsplatz in Mecklenburg-Vorpommern ist laut der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung des Bundeswirtschaftsministeriums mit der Gesundheitswirtschaft verbunden – mit insgesamt 150.000 Erwerbstätigen. Auch der jetzt schon erreichte Anteil der Gesundheitswirtschaft an der Bruttowertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern von 15,3% stellt eine gute Basis dar.
Derzeit ist die Region weiter gekennzeichnet durch eine geringe Anzahl von Industriearbeitsplätzen und eine einseitige Ausrichtung auf Tourismus, Agrarwirtschaft und Schiffbau. Auch zeichnet sie sich durch einen hohen Anteil kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) im Bereich der sonstigen Dienstleistungen aus. Dies trifft auch für die Gesundheitswirtschaft zu, die in Mecklenburg-Vorpommern durch weniger als 100 KMU in der Medizintechnik geprägt ist.
Im Jahr 2020 bewegte sich Mecklenburg-Vorpommern im Ländervergleich immer noch auf dem letzten Platz bei Patentanmeldungen pro 100.000 Einwohner. Die Medizintechnik stellt dabei aber einen wichtigen Impulsgeber dar und ist mit ca. 15% aller angemeldeten Patente das führende Technologiefeld im Land. Die Medizintechnik als Teil der Gesundheitswirtschaft hat somit ein hohes Entwicklungspotenzial und besitzt ebenfalls ein hohes Potenzial zum Technologieexport in andere Industriezweige bzw. Technologiefelder.
Aufbauen kann die HeartAmWind Region hierbei auf den Hochschuleinrichtungen, Universitätsklinika und Forschungsinstituten, welche nicht nur maßgeblich an den Entwicklungen innovativer Technologien beteiligt sind, sondern auch die notwendige Bildung und Qualifikation von jungen Fachkräften übernehmen. Mecklenburg-Vorpommern verliert durch die Abwanderung von fast 20% der hier ausgebildeten Fachkräfte aus den Hochschulen enormes Potenzial. Dagegen gilt Mecklenburg-Vorpommern unter den Studierenden der sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Information, Naturwissenschaft und Technik) aber als sehr vielversprechend und attraktiv. Eine wachsende Gesundheitswirtschaft, neue Medizintechnikunternehmen und eine gute Infrastruktur bieten ideale Voraussetzungen, um Fachkräfte im Land zu halten.
Die Partner
Um den Strukturwandel durch Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig unterstützen zu können, ist die Formierung eines Bündnisses aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Klinika notwendig. Eng einbezogen werden Landesgesellschaften und kommunale Institutionen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Strukturschwäche des Flächenlandes Mecklenburg-Vorpommern zu verringern und die Region durch einen nachhaltigen Strukturwandel voranzutreiben. Das Bündnis ermöglicht und fördert dabei die Zusammenarbeit der Akteure und stellt für die Partner eine Plattform dar, um gemeinsam Ideen zu entwickeln und in Projekten umzusetzen. Damit will das HeartAmWind Bündnis den Strukturwandel aktiv gestalten, indem das Potential der Medizintechnik als technologischer Impulsgeber für den Wandel in der Region weiter entfaltet wird.
Die drei antragstellenden Bündnispartner in der Konzeptphase blicken bereits auf eine gemeinsame Historie in verschiedenen Formen der Zusammenarbeit zurück. Das Institut für ImplantatTechnologie und Biomaterialien e.V. ist ein An-Institut der Universität Rostock in der Rechtsform eines außeruniversitären gemeinnützigen Instituts für angewandte und wirtschaftsnahe Forschung auf den Gebieten der Biomaterialtestung, Implantatentwicklung, Biomechanik und Sensorik.
Die RoweMed AG ist ein aufstrebendes, innovatives mittelständisches Medizintechnikunternehmen. Das weltweit agierende Unternehmen, besitzt umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Entwicklung und Herstellung von Spezialprodukten für die Medizintechnik.
Die BioCon Valley® GmbH engagiert sich aktiv bei der Vernetzung von Unternehmen, Forschern, Experten und Kommunen sowie für Branchenmonitoring, Projektinitiierung und -begleitung, Internationalisierung und Vermarktung der Gesundheitswirtschaft im Auftrag des Landes MV.
Die Partnerstruktur des Bündnisses ist der Ausgangspunkt für die Konzeptphase und gewährleistet die erforderliche konzeptionelle, inhaltliche und personelle Offenheit sowie Flexibilität von HeartAmWind. Im Rahmen der Konzeptphase sollen weitere geförderte und assoziierte Bündnispartner aus der Region und überregional in einem offenen Innovationsprozess gewonnen werden, um gemeinsam die Region nachhaltig zu stärken.
Kontakt
Institut für ImplantatTechnologie und Biomaterialien e.V.
Andrea Bock
Friedrich-Barnewitz-Str. 4
18119 Rostock-Warnemuende
Tel.: 0381 54345 600
E-Mail: andrea.bock[at]iib-ev.de
Prof. Dr.-Ing. Klaus-Peter Schmitz
Vorsitzender des Vorstands
Tel.: +49-(0)381-54345-600
E-Mail: schmitz[at]iib-ev.de