AgRoh4HiEnd – Agro-industrielles Unternehmensnetzwerk zu Anbau und Gewinnung landwirtschaftlicher Spezialrohstoffe und Verarbeitung zu industriellen Produkten in Südwestsachsen – Rechenberg Bienenmühle

Das WIR!-Bündnis

Im WIR!-Bündnis AgRo4HiEnd werden Strategien zur Erzeugung landwirtschaftlicher Spezialrohstoffe und deren Weiterverarbeitung zu innovativen, nachhaltigen Hochleistungswerkstoffen im Raum Erzgebirge/Vogtland entwickelt und realisiert. So werden regionale Wertschöpfungspotenziale von der Landwirtschaft über die verarbeitende Industrie hin zum High-End-Produkt identifiziert, langfristige Kooperationen im breiten Spektrum der Bündnispartner etabliert, der Innovationsprozess in seinen strategischen Ausrichtungen konkretisiert und Entwicklungsimpulse für Schlüsseltechnologien gegeben.

Die Ziele

Die deutsche Landwirtschaft sucht angesichts wachsender Herausforderungen gegenwärtig intensiv nach neuen Anbau- und Produktlösungen: Insbesondere in ungünstigen naturräumlichen Lagen wie den Mittelgebirgsregionen erschwert das Zusammenwirken europäischer Agrarpolitik, immer stärker spürbarer Auswirkungen der globalen Erwärmung und nachteiliger Preisentwicklungen zunehmend ein erfolgreiches Wirtschaften.

Kernziel der Initiative AgRo4HiEnd ist es in der Region Erzgebirge/Vogtland durch den Aufbau eines regionalen Unternehmensnetzwerks im zukunftsweisenden Innovationsfeld biobasierte landwirtschaftliche Hochleistungswerkstoffe einen wirtschaftlichen Strukturwandel anzustoßen.

Im Fokus stehen insbesondere die folgenden Anwendungsfelder und Arbeitsschwerpunkte:

  • Biokunststoffe
  • Cellulose-/Zellstoffgewinnung
  • Natürliche Faserrohstoffe
  • landwirtschaftliche Koppelnutzung

Regional erzeugte Rohstoffe sollen vom Verbund der regional ansässigen Industrien und überregionalen Schlüsselpartner zu innovativen Industrieprodukten mit technologischen Alleinstellungsmerkmalen und hohem Nachhaltigkeitsanspruch verarbeitet werden. Hierbei liegt besonderes Augenmerk darauf, dass die Bedürfnisse und Anliegen aller Akteure der Wertschöpfungskette auf Augenhöhe kommuniziert und in Einklang gebracht werden, um gemeinsam zu wachsen.

Die Region

Die Zielregion Südwestsachsen erstreckt sich vom östlichen Erzgebirge, das etwa bis zur mittelsächsischen Stadt Freiberg reicht, entlang der deutsch-tschechischen Grenze bis ins thüringische Vogtland hinein und endet Richtung Norden mit dem Übergang ins Erzgebirgsbecken zwischen Chemnitz und Zwickau.

Landschaft, Kultur und Wirtschaft der Region bildeten sich über Jahrhunderte unter dem starken Einfluss des Bergbaus heraus. Zu der Gewinnung von Silber, Kupfer, Zinn, Wismut und Kobalt, die ihre Anfänge bereits im 14. Jahrhundert nahm, kam zwischen dem Zweiten Weltkrieg und der deutschen Wiedervereinigung auch der Abbau von Uran in großem Maßstab. Gegenwärtig dominiert ein hoher Anteil kleiner und mittelgroßer Unternehmen aus den Bereichen Bergbau, Landwirtschaft und Textilindustrie sowie branchenübergreifend Metallverarbeitung und Maschinenbau die regionale Unternehmenslandschaft. Mit einem Anteil von 33 Prozent der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe liegt das Erzgebirge/Vogtland deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 21 Prozent. Dennoch hinterließen die lange Zeitspanne relativ einseitiger Ausrichtung und der Transformationsprozess ab 1990 Spuren, die es für ein Bestehen im Zeitalter rasch fortschreitender Innovationsprozesse zu überwinden gilt.

Die Landwirtschaft wird durch arme Böden, das raue Klima und die kurzen Vegetationsperioden erschwert. Ein großer Teil der Agrarflächen dient der Viehhaltung oder wird forstwirtschaftlich genutzt. Naturräumlich beinhaltet die Kulturlandschaft des Erzgebirges weitläufige zusammenhängende und allesamt forstwirtschaftlich genutzte Waldgebiete, aber auch ortstypische und schützenswerte Biotope wie die regengespeisten Hochmoore.   

Die Partner

Hinter AgRo4HiEnd steht ein branchenübergreifendes Bündnis aus Akteuren der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, das vom Sächsischen Netzwerk Biomasse e.V. und SACHSEN!TEXTIL e.V. geführt wird. Insgesamt vereint das Bündnis mehr als 50 Partner aus der wissenschaftlichen und unternehmerischen Praxis zwischen dem Osterzgebirge und dem thüringischen Vogtland.

Mit dem Ziel, geschlossene regionale Produktionsketten zur Gewinnung und Verarbeitung biobasierter Industrierohstoffe aufzubauen, sind Akteure aus der Landwirtschaft, der Gewinnung biobasierter Industrierrohstoffe und Weiterverarbeitung bzw. Veredlung bis zu Endprodukten involviert. Das Vorhaben wird von öffentlichen Institutionen aus der Region unterstützt.

Kontakt

Sächsisches Netzwerk Biomasse e.V.
Hauptstraße 13
09623 Rechenberg-Bienenmühle
Tel: +49 172 7901883
E-Mail: brueckner[at]biomasse-freiberg.de